Selma Merbaum
Tradução de Danielle Naves de Oliveira
Poem
Die Bäume sind von weichen Lichte übergossen,
im Winde zitternd glitzert jedes Blatt.
Der Himmel, seidig-blau und glatt,
ist wie ein Tropfen Tau vom Morgenwind vergossen.
Die Tannen sind in sanfte Röte eingeschlossen
und beugen sich vor seiner Majestät, dem Wind.
Hinter den Pappeln blickt der Mond aufs Kind,
das ihm den Gruß schon zugelächelt hat.
Im Winde sind die Büsche wunderbar:
bald sind sie Silber und bald leuchtend grün
und bald wie Mondschein auf lichtblonden Haar
und dann, als würden sie aufs neue blüh’n.
Ich möchte leben.
Schau, das Leben ist so bunt.
Es sind so viele schöne Bälle drin.
Und viele Lippen warten, lachen, glüh’n
und tuen ihre Freude kund.
Sieh nur die Straße, wie sie steigt:
so breit und hell, als warte sie auf mich.
Und ferne, irgendwo, da schluchzt und geigt
die Sehnsucht, die sich zieht durch mich und dich.
Der Wind rauscht rufend durch den Wald,
er sagt mir, daß das Leben singt.
Die Luft ist leise, zart und kalt,
die ferne Pappel winkt und winkt.
Ich möchte leben.
Ich möchte lachen und Lasten heben
und möchte kämpfen und lieben und hassen
und möchte den Himmel mit Händen fassen
und möchte frei sein und atmen und schrei’n.
Ich will nicht sterben. Nein!
Nein.
Das Leben ist rot.
Das Leben ist mein.
Mein und dein.
Mein.
Warum brüllen die Kanonen?
Warum stirbt das Leben
für glitzernde Kronen?
Dort is der Mond.
Er ist da.
Nah.
Ganz nah.
Ich muß warten.
Worauf?
Hauf um Hauf
sterben sie.
Steh’n nie auf.
Nie und nie.
Ich will leben.
Bruder, du auch.
Atemhauch
geht von meinem und deinem Mund.
Das Leben ist bunt.
Du willst mich töten.
Weshalb?
Aus tausend Flöten
weint [der] Wald.
Der Mond ist lichtes Silber im Blau.
De Pappeln sind grau.
Und Wind braust mich an.
Die Straße ist hell.
Dann…
Sie kommen dann
und würgen mich.
Mich und dich
tot.
Das Leben ist rot,
braust und lacht.
Über Nacht
bin ich
tot.
Ein Schatten von einem Baum
geistert über den Mond.
Man sieht ihn kaum.
Ein Baum.
Ein
Baum.
Ein Leben
kann Schatten werfen
über den Mond.
Ein
Leben.
Hauf um Hauf
sterben sie.
Steh’n nie auf.
Nie
und nie.
(07.VII.1941)
Poema
Luzes suaves regam os bosques inteiros
e folhas cintilam ao toque do alento.
No céu azul, o acetinado pigmento
é como gota de orvalho após nevoeiros.
Tons avermelhados vestem os pinheiros
já curvados à majestade do vento.
Atrás dos álamos, a lua sorri plena
à criança. E esta também lhe acena.
Que maravilha quando o mato dança:
ora prateado, ora verde esplendor,
ora luar iluminando a trança,
ora reaparece em ponto de flor.
Queria viver.
A vida é tão colorida,
tantos bailes em seu interior,
tantos lábios de espera, riso, ardor
e de alegria incontida.
Basta olhar para a ladeira:
tão ampla e clara, quer me ver passar.
A saudade, minha e tua parceira,
choraminga de seu remoto lugar.
Pela floresta, o vento faz seu chamado
e me diz que a vida é canto.
O ar está terno, frio e calado,
distante, o álamo acena tanto.
Queria viver.
Queria viver e suportar fardos
Queria lutar e amar e odiar
Queria tocar o céu sem resguardo
Queria ser livre e respirar e gritar.
Não quero morrer. Não!
Não.
A vida é escarlate.
A vida é minha.
É tua e minha.
Minha.
Por que irrompem os canhões?
Por que sucumbe a vida
em nome de lustradas coroas?
Eis a lua.
Ali.
Perto.
Bem perto.
Devo esperar.
Pelo quê?
Amontoados,
eles morrem.
Nunca mais levantam.
Nunca, jamais.
Quero viver.
Irmão, também tu.
Sopro de vida
sai da minha boca e da tua.
A vida é colorida.
Queres me matar.
Por quê?
A floresta, devagar,
chora por mil foles.
Sobre o azul, lua de prata.
Os álamos, cinza.
Sinto o toque da brisa.
A rua está clara.
E então…
E então eles chegam
e me estrangulam.
A mim e a ti —
morte.
A vida é escarlate,
sopra e dá risada.
Esta madrugada
estarei
morta.
Uma árvore faz sombra
sobre a lua, assombra,
toma-a quase toda.
Uma árvore.
Uma
árvore.
Uma vida
pode lançar sombras
sobre a lua.
Uma
vida.
Amontoados,
eles morrem.
Nunca mais levantam.
Nunca,
jamais.
(07.07.1941)